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Klimaschutz, Lebenswerte Stadt: Ausbau des Radnetzes in Wien

Derzeit wird viel darüber geredet, dass ein Erreichen der Klimaziele nur mit einer massiven Reduktion des motorisierten Individualverkehrs erreichbar ist. Ein Umstellen auf Elektroautos verbessert die Situation nur marginal, da ein Großteil der  CO2-Emissionen schon beim Bau erfolgt. Außerdem wünschen sich Menschen lebenswertere Städte – Städte die nicht nur als Verkehrsräume für ineffiziente Fahrzeuge dienen. [...]  weiterlesen

Radweg Linke Wienzeile

Endlich wird der Radweg in der Linken Wienzeile entlang des Naschmarkts gebaut. Dies ist seit vielen Jahren überfällig – und ich hab das auch schon oft, z.B. auf diesem Blog (2010 und 2017) aber auch in sozialen Medien  gefordert.

Der Wientalradweg ist eine wichtige Verbindung vom Zentrum nach Westen und es ist eine Schande, dass der Anschluss ans Zentrum noch nicht viel früher gebaut wurde. Aber steter Tropfen höhlt den Stein, und langsam macht sich radfreundliche Politik in Wien bemerkbar.

Nun wird nächstes Jahr der Radweg von der Köstlergasse (das derzeitige Ende des Radweges) bis zum Getreidemarkt gebaut. Das ist wichtig und richtig. Allerdings ist der Lückenschluss damit immer noch nicht vollständig, wie ich in diesem Beitrag ausführen werde.

Das Problem ist nämlich, dass am Getreidemarkt nur der Einrichtungsradweg Richtung Karlsplatz (und damit weiter zur Oper) kreuzt, in der anderen Richtung gibt es noch nichts.

D.h. von 6 möglichen Relationen sind nur drei (sinnvoll) möglich:

  • Wiental -> Oper (mit Umweg über Operngasse): JA
  • Oper -> Wiental: NEIN
  • MQ -> Getreidemarkt -> Wiental: JA
  • Wiental -> Karlsplatz: JA
  • Karlsplatz -> Wiental: NEIN
  • Wiental -> Getreidemarkt -> MQ: NEIN (höchstens mit Umweg über Operngasse -> Nibelungengasse)
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    Zweirichtungsradweg Getreidemarkt

    S.g. Herr Häupl! S.g. Frau Vassilakou! S.g. Magistratsabteilungen! S.g. Mobilitätsagentur!

    Da unser Bürgermeister Michael Häupl noch Änderungen bezüglich des Radweges am Getreidemarkt in den Raum gestellt hat, möchte ich auch noch Verbesserungsvorschläge einbringen.

    Ein großes Problem bleibt nämlich weiterhin bestehen: Die fehlende Verbindung vom Karlsplatz zum Getreidemarkt. Immerhin sind bei der Lehárgasse einige Institute der TU-Wien und das TU-Audimax. Hier könnte alleine ein Potential von mehreren tausend Radfahrten pro Tag bestehen. Auch die Verbindung Naschmarkt -> Museumsquartier / Mariahilfer Straße ist weiterhin nur mit großen Umwegen möglich.

    Mein Vorschlag wäre, statt der Einrichtungsradwege auf beiden Seiten des Getreidemarktes einen Zweirichtungsradweg auf der westlichen Seite zu errichten. Man kann derzeit schon beobachten, dass viele Radfahrende den Einrichtungsradweg am Getreidemarkt (zwischen Naschmarkt und Lehárgasse) in Gegenrichtung benützen. Dieses Problem wird sich mit der Durchgängigkeit bis zum Museumsquartier nur verschlimmern.

    Der Anschluß eines Zweirichtungsradweg an den Karlsplatz bei der Operngasse/Treitlstraße wäre viel einfacher zu realisieren als die Anbindung eines potentiellen Einrichtungsradweg an der Ostseite des Getreidemarktes.

    Auch bei Errichtung der lange ausstehenden Verlängerung des Wientalradweges zum Ring wäre ein Zweirichtungsradweg auf der Westseite des Getreidemarktes sinnvoller.

    Da ein Umbau des Einrichtungsradweges zwischen Naschmarkt und Lehárgasse derzeit wohl nicht zur Debatte steht, wäre eine nicht adäquate aber mögliche Lösung wäre die Umwandlung des bestehenden Einrichtungsradweges in einen Zweirichtungsradweg. Dieser wäre zwar sehr schmal, würde aber dazu führen, dass sich die Radfahrenden die in Gegenrichtung fahren wenigstens korrekt benehmen. Derzeit trauen sich viele nicht so recht und fahren dann so halb am Radweg und am
    Gehweg was zu sehr unangenehmen Situationen führt – vor allem, da ja hier auf Grund des Gefälles recht hohe Geschwindigkeiten gefahren werden. Wenn der Zustand legalisiert würde, würden wenigstens alle korrekt rechts fahren.

    Dann wäre es aber notwendig bei der Kreuzung Getreidemarkt # Lehárgasse ordentliche Aufstellflächen einzuplanen: Sowohl zum Abbiegen in die Lehargasse, als auch zur Querung in Richtung Graumanngasse.

    Ich bitte Sie, die Planungen nochmal zu überdenken.

    danke und grüße,
    Stephan Bösch-Plepelits

    Neue Gefahrenstelle: Umbau Rechte Wienzeile, Operngasse, Treitlstraße

    Ich hab wieder mal einen Radkummerkastenbeitrag erstellt:

    Ich hab dies bereits in einem Mail an die Mobilitätsagentur bezüglich dem Radweg Getreidemarkt erwähnt, ich möchte jetzt noch einmal explizit darauf eingehen.

    Ich sehe die Planung für die Kreuzungssituation Rechte Wienzeile – Operngasse – Treitlstraße als sehr kritisch. Wenn ich den Plan richtig interpretiere, soll ein Mehrzweckstreifen in der Rechten Wienzeile errichtet werden, der bis auf die Verkehrsinsel geführt wird mit folgender ampelgeregelter Radüberfahrt zur Treitlstraße.

    Die Abbieger Rechte Wienzeile -> Operngasse werden aber diesen Mehrzweckstreifen kreuzen – ungeregelt! Ich verstehe nicht, wie man eine solche Planung machen kann, immerhin kommt es regelmäßig zu schweren bis tödlichen Unfällen zwischen rechtsabbiegenden LKW und Radfahrenden aufgrund der schlechten Sichtmöglichkeiten.

    Ich weiss, dass die Bauarbeiten bald beginnen, aber ich bitte Sie diese Planung noch einmal zu überdenken.

    Eine alternative Möglichkeit wäre:
    Einen (Zweirichtungs-)Radweg statt des ersten Fahrstreifens in der Rechten Wienzeile (dort sind immerhin insg. 4 Fahrstreifen) der mit einer ampelgeregelten Radüberfahrt (schräg) zur Treitlstraße geführt wird. Der zweite Fahrstreifen wird zu einer Rechtsabbiegespur in die Operngasse, der auch ampelgeregelt wird um Konflikte zu vermeiden. Bleiben immerhin noch zwei Geradeausspuren.
    Sie finden diesen Plan im Anhang.

    Der Radweg sollte dann gleich bis zum Naschmarkt geführt werden (Verbindung Karlsplatz -> Naschmarkt ist sehr wichtig, vor allem wenn dann auch der Wientalradweg in der Linken Wienzeile vervollständigt wird).

    Weiters sollte auch ein Zebrastreifen errichtet werden. Vor allem TouristInnen haben oft Probleme vom Karlsplatz zum Naschmarkt zu finden und laufen dann an genau dieser Stelle über die Straße. Der Zebrastreifen kann gemeinsam mit der Radüberfahrt getaktet werden.

    Der Bus in der Kreuzung Getreidemarkt / Rechte Wienzeile sollte Vorgrün bekommen, damit er sich problemlos in der ersten Geradeausspur einordnen kann.

    Für den motorisierten Individualverkehr ist die Situation auch besser als derzeit, da die Kurve zum Abbiegen wesentlich großzügiger ist als derzeit.

    Bitte überdenken Sie diese Situation noch einmal. Und wenn nicht, haben Sie schon eine Planung, wenn sich die aktuelle als Fehler herausstellt. Ich hoffe, dass es zumindest keine Todesopfer bis dahin gibt.

    Stephan Bösch-Plepelits

    Antwort von der Mobilitätsagentur, 25. Juli 2016

    Von der Mobilitätsagentur hab ich genau die gleiche Antwort bekommen, wie auf meine damalige Anfrage zum Getreidemarktradweg generell. Ich fühle mich ein wenig veräppelt.

    Hier der Auszug der für die beschriebene Situation relevant ist:

    Auch beim Angebot eines Radfahrstreifens wird der Radverkehr vom motorisieren Individualverkehr getrennt geführt. Sämtliche anderen Verkehrsteilnehmer dürfen diesen Streifen der Fahrbahn nicht befahren. [...]  weiterlesen

    Kommentar Planung Getreidemarkt/Wienzeile

    Kurzfassung

    Der geplante Radweg/-streifen am Getreidemarkt hat großes Konfliktpotential. Warum nicht die Relation Getreidemarkt -> Operngasse über den östlichen Getreidemarkt führen und dafür einen ordentlichen Radweg zwischen Treitlstraße und Lehárgasse errichten?

    Worum geht’s?

    Letzte Woche wurde ja das Radbauprogramm 2016 vorgestellt und am ARGUS Bikefestival war sogar die Detailplanung für zwei der Maßnahmen ausgestellt (wieso werden die nicht im Internet veröffentlicht? – gottseidank hat ihn jemand abfotographiert): Lückenschluss Ring-Radweg beim Schottentor und der Plan für die Fortsetzung des Radstreifens Richtung Karlsplatz.


    12928312_10201534676284809_7705512536316111675_nQuelle: Facebook

    Ich hab am Bikefestival auch Herrn Blum zu diesen Planungen befragt – unter anderem die mir am meisten brennenden Frage, warum hier kein Zweirichtungsradweg kommt. Immerhin würde dies endlich die katastrophale Anbindung vom Karlsplatz in den 6. Bezirk (wo genau am Getreidemarkt viele TU-Institute und das TU-Audimax sind) beheben.

    Ich hab erfahren, dass es Planungen für einen Einrichtungsradweg/-streifen am östlichen Getreidemarkt gibt mit einer Querung über den Getreidemarkt auf Höhe der Lehárgasse (oder erst auf Höhe der Einfahrt zur TU?). Ich hab dann leider nicht weitergefragt, wann dies denn umgesetzt werden soll, und warum nicht schon heuer. Außerdem wäre interessant, ob die Lehárgasse dann für das Radfahren gegen die Einbahn geöffnet wird und ob das bei den derzeitigen Umbauten bereits mitgeplant wurde.

    Konfliktstellen

    Ich hab über den Plan nachgedacht und diverse Konfliktstellen identifiziert:

    Ausfahrt Lehárgasse: Hier wird der Radstreifen/-weg wahrscheinlich die meiste Zeit von wartenden PKWs blockiert werden (zumindest ist das derzeit so). Hier sollte entweder eine Sackgasse geschaffen werden oder eine Ampel oder zumindest auf andere Arten die Durchfahrt durch die Lehárgasse verhindert werden (die meisten PKWs wollen sich ja die Ampel Getreidemarkt/Gumpendorferstraße ersparen). Ev. Einbahn im Bereich Gumpendorferstraße – Millöckergasse umdrehen. Oder die gesamte Einbahn umdrehen, allerdings wären Abbieger aus dem Getreidemarkt auch nicht unproblematisch (von wegen toter Winkel).
    Bereich Naschmarkt, rechte Wienzeile: Die

    Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen [...]  weiterlesen

    Offener Brief Radwegebauprogramm 2016

    S.g. Frau Vassilakou! Liebe Wiener Grünen!

    Ich hatte große Hoffnungen (leider eh keine Erwartungen) für den zukünftigen Radverkehr in Wien. Insofern bin ich vom aktuellen Radwegebauprogramm 2016 sehr enttäuscht. Die einzigen Highlights sind die Goldschlagstraße im 15. Bezirk und die Entflechtung des Wientalradweges bei der Längenfeldgasse.

    Getreidemarkt

    Besonders enttäuscht bin ich vom angekündigten Radweg am Getreidemarkt. Soweit ich das verstehe, wird der als Einrichtungsradweg ausgeführt, ohne Änderung der Fahrspuren. Es wäre so wichtig, dass endlich eine Verbindung vom Karlsplatz zur Lehargasse geschaffen wird, da dort ein Standort der TU-Wien mit vielen Instituten und dem TU Audimax ist, d.h. diese Route nehmen mehrere tausend Studierende täglich (hauptsächlich zu fuss). Wenn hier nur ein Einrichtungsradweg errichtet wird, ist weiterhin ein Umweg über Nibelungengasse – Eschenbachgasse (700m vs. 300m) notwendig.

    Meines Erachtens ist die einzig logische Variante ein Zweirichtungsradweg zwischen Lehargasse (besser Museumsquartier) – Getreidemarkt – Rechte Wienzeile zur Treitlstraße auf der westlichen Seite, so wie es auch das Institut für Verkehrswissenschaften in ihrem Diskussionspapier vorschlägt. Die Lehargasse sollte dann für das Radfahren gegen die Einbahn geöffnet werden.

    Ein Einrichtungsradweg (oder Mehrzweckstreifen) am Getreidemarkt auf der östlichen Seite löst das Problem nicht, er würde nur zusätzliche Ampelwartezeiten schaffen. Eine Querung bei der Lehargasse wird wohl nicht möglich sein.

    Zukunft?

    Im STEP 2025 wurde als Zielvorgabe für den Radverkehrsanteil im Modal Split 20% angenommen, bei derzeit etwa 7%. Die Radinfrastruktur in Wien steht damit vor großen Herausforderungen. Es gibt in Wien kaum Radrouten die nicht größere Mängel aufweisen, z.B. Lange Ampelwartezeiten (z.B. Gürtelradweg), Konfliktstellen mit dem FußgängerInnenverkehr (z.B. Ringradweg), Schmale Einrichtungsradwege auf denen Überholen schwierig ist (Museumsstraße, Praterstraße).

    Meines Erachtens gibt es aber zwei Maßnahmen die besonders wichtig wären um den Radverkehr in der Stadt weiterzubringen, und hier darf einfach nicht noch eine Legislaturperiode ohne Lösung vergehen (2017 geht wohl noch, aber 2018 ist wieder beginnender Wahlkampf):

    Verbindung Hauptroute West ins Zentrum

    Der Wientalradweg wird derzeit gerade zu einer Rad-Langstrecke ausgebaut. Das ist gut und richtig, es fehlt aber das große Problem des Wientalradweges: die Verbindung zum Zentrum. Im Plan zur Langstrecke findet sich immerhin eine solche Markierung.

    Derzeit endet der Radweg bei der Köstlergasse und man muss entweder auf den Getreidemarkt (Umweg zur Oper: 300m, viel zu viel MIV – motorisierter Individualverkehr) oder über die Kettenbrückengasse – Margaretenstraße – Operngasse (Umweg zur Oper: 500m) ausweichen.

    Die logische Maßnahme wäre den bestehenden Zweirichtungs-Radweg in der linken Wienzeile bis zur Oper zu verlängern.

    Südgürtel

    Da wurde über Jahre der Hauptbahnhof am Südtirolerplatz neu gebaut, was aber noch immer fehlt ist die Anbindung über den Gürtel mit dem Rad nach Westen. Der derzeit bestehende Gürtelradweg endet in einem Parkplatz ein gutes Stück westlich vom Matzleinsdorferplatz.

    Im Hauptradwegenetz ist zwar eine Verbindung über Grünwaldgasse – Wiedner Hauptstraße – Gassergasse und Schelleingasse ausgewiesen, diese erlaubt aber kein schnelles Weiterkommen.

    Hier sollte dringend eine Verbindung direkt am Gürtel errichtet werden, am besten in der Nebenfahrbahn auf Seite des 4. und 5. Bezirkes. Wichtig ist, dass diese in beide Richtungen beradelbar ist.

    Fazit

    Ich denke, wenn es die Stadtregierung schafft, diese zwei Maßnahmen in dieser Regierungsperiode umzusetzen, dann ist ein Meilenstein im Radverkehr gesetzt und es ist möglich den Modal Split im Radverkehr entsprechend der Zielvorgaben zu erhöhen – und vielleicht sogar zu übertrumpfen. Wenn dies nicht möglich ist, dann ist das vor allem ein Armutszeugnis für eine grüne Regierungsbeteiligung in Wien.

    Referenzen

    Radwegebauprogramm 2016, https://www.wien.gv.at/verkehr/

    radfahren [...]  weiterlesen