Letztens bin ich auf das Folgende gestoßen (worden): Ein Fuß- und Radwegsteg soll über den Gürtel bei der U-Bahnstation Margaretengürtel gebaut werden, um zukünftig eine barrierefreie Querung zu ermöglichen. Die derzeitige Situation ist tatsächlich untragbar, der Radweg ist sehr kurvig und weist Unmengen Konfliktpunkte sowohl mit der Straßenbahn als auch mit FußgängerInnen auf:
- Unübersichtliche Querung mit der Straßenbahn, vor allem wenn man von Süden kommt, obwohl mit Ampel gesichert. Ausserdem sehr stark kurvig.
- Mehrfache Fahrbahnquerung, auf den Verkehrsinseln jeweils mit Kurven, die auch zu Konfliktpunkten mit FußgängerInnen führen.
- Abzweigung des Radweges unübersichtlich; Querung der Straßenbahn mitten im Stationsbereich; Konfliktpunkte vor dem U-Bahn-Eingang
- Konfliktpunkte mit FußgängerInnen, Radweg auf der südlichen Seite der Ampel (wo auch meist die FußgängerInnen warten wollen).
Besonders gegen das dritte Problem haben sich die RadfahrerInnen bereits eine Lösung gefunden, die auf dem Bild, dass ich auf Christoph Chorherrs Blog gefunden habe, gut zu sehen ist. Die RadfahrerInnen kürzen einfach ab:
Nun hatte die Stadtverwaltung die Idee eine barrierefreie Brücke über den Bereich der U-Bahn-Station zu bauen, um die Situation zu verbessern. Nun, das Ansinnen mag ja durchaus löblich sein, allerdings erinnert mich dies an die Politik der 50er bis 70er Jahre, als FußgängerInnen und RadfahrerInnen in andere Ebenen geschickt wurden um dem Autoverkehr nicht im Weg zu sein. Gestern war ich dann leicht überrascht zu sehen, dass sogar die Grünen dieses Ansinnen unterstützen.
Um eine Brücke über den Gürtel zu bauen, müssen wohl um die 5m Höhenunterschied bewältigt werden, was gerade für RadfahrerInnen und FußgängerInnen sehr anstrengend ist. Eine akzeptable Steigung beträgt wohl nicht mehr als 5%, womit die Rampen 100m lang wären. Ob dies so toll ins Stadtbild passt? Der Architekturwettbewerb wird wohl zeigen, wie das aussieht.
Ich würde mich ja nicht so sehr über dieses Ansinnen ärgern, wenn ich mir nicht von Anfang an (als der Radweg gebaut wurde) Gedanken gemacht hätte, wie die Situation zu verbessern wäre. Eine einfache Lösung, die ich mir vorstellen könnte wäre folgende:
Bei der Kreuzung Linke Wienzeile # Westgürtel sollte der Radweg vom Gürtel kommend gar nicht die Strassenbahn kreuzen, sondern parallel weiterlaufen. Eine Kreuzung könnte auf „freier Strecke“ viel übersichtlicher gestaltet werden.
Der alte Radweg im Westen sollte wohl erhalten bleiben, um eine Verbindung Wiental-West zu Gürtel-Nord zu ermöglichen. Die Anbindung des Radweges Wiental-Ost zum Gürtel-Süd wäre am besten durch eine Verbindung durch den Bruno-Kreisky-Park und eine Querung bei der Schönbrunnerstraße sinnvoller lösbar.
Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht? Mich würde interessiere, ob ihr noch andere Ideen habt, oder Probleme bei meinem Vorschlag seht.
ich hätte 2 Alternativvorschläge:
a) eine zusätzliche Ampel (eigentlich eine Vor-Ampel) über den Gürtel südlich der U4 – und den Radweg vom Park gerade und direkt an den Gürtelradweg anbinden. Dann bleiben die Radler südlich der Umsteiger.
b) Brücke, ja gerne – aber im Nordwesten, von der Gstätten über die Wienzeile Richtung Gumpendorfer Straße. Dafür gleich für Fußgeher, Radfahrer und die Straßenbahn.
Dort ist nämlich sowieso ein Höhenunterschied, der zu überwinden ist, dazu darf der brave Radler auch gleich 2 Ampelphasen für eine primitive Querung der Fahrbahn abwarten.