Gleisverbindung durch die Reichsratstraße

Beinahe ein Jahr gibt es nun bereits die neuen Linien 1 und 2, die für viele Fahrgäste lästiges Umsteigen ersparen. Offensichtlich werden diese auch gut angenommen, was daran zu merken ist, dass die Linie 2 inzwischen mit langen Straßenbahnen bedient wird und die Linie 1 eine Intervallverkürzung erfahren hat.

Ein Problem, das auch schon die Vorgängerlinie J betroffen hat, ist der Mangel einer Schleife beim Parlament, was dazu führt, dass die Linie bei Störungen am Ring, in erster Linie Demonstrationen und Veranstaltungen, bereits am Gürtel gekürzt werden muss. Die Josefstädterstraße bleibt dann üblicherweise ohne Schienenersatzverkehr, die Fahrgäste werden auf die umliegenden Linien (5, 33, 13A, 48A) verwiesen. Ein Schienenersatz wurde nur letztes Jahr im Rahmen der EM2008 eingerichtet, als der Ring gleich für mehrere Wochen für die Fanzone gesperrt war.

Bereits letztes Jahr hab ich auf meinem Blog vorgeschlagen, eine Betriebsstrecke zur Schleife Dr. Karl-Renner-Ring der Linien 46 und 49 zu bauen, um auch im Störungsfalle den Verkehr in der Josefstädterstraße aufrecht halten zu können. Nun sind die Wiener Linien selber auch auf diese Idee gekommen, die ersten Vorarbeiten für die Bauarbeiten sind bereits am laufen. So sollen 170m Gleis durch die Reichsratsstraße (das ist direkt hinter dem Parlament) gelegt werden.

Nun, klingt ja alles nach tollen Neuigkeiten, oder? Tja, leider hat sich inzwischen eine BürgerInneninitiative aus den AnrainerInnen der Reichsratsstraße gebildet, die vehement gegen diese Gleisverbindung kämpfen, in dem sie Halb- und Unwahrheiten verbreiten.

Scheinbar haben diese gute Verbindungen zu den Medien, inzwischen haben sie auch FPÖ und ÖVP auf ihre Seite gezogen, die im Bezirksparlament des 1. Bezirks eine Resolution erreicht haben, dass sich der Bezirk gegen diese Verbindung ausspricht. Bis jetzt haben sich die Wiener Linien und die SPÖ nicht davon abbringen lassen, an dem Bau der Gleisverbindung festzuhalten, aber im Vorfeld der Wienwahl nächstes Jahr ist noch viel möglich.

Wieso ist es in Wien so schwer möglich, Verbesserungen für den öffentlichen Verkehr durchzusetzen?

Update

Die Gleisverbindung wurde gebaut, damit ist die Geschichte obsolet.

7 Gedanken zu „Gleisverbindung durch die Reichsratstraße“

  1. DEMO Stopp Gleisbau Reichsratstrasse am 14.10.09

    Wir treffen uns um 17.45 Uhr am Mittwoch,den
    14. Oktober 2009 an der Reichsratstrasse 1-5, dann gehts zum Rathaus mit Pfeifen und Trompeten.

    Die Demonstration richtet sich gegen diesen
    unseglichen Gleisbau an der Reichsratstrasse !

    Für 170 meter werden 6,5 Mio. € an Steuer-
    gelder verschwendet !

    Der Magistrat Wien hat am 15.9.2009 dieses
    Projekt abgelehnt ! Trotzdem wollen SPÖ, Grüne und
    Wiener Linien diesen Vandalenakt durchziehen.

    P. Müller/ BI-Reichsratstrasse

  2. S.g. Herr Müller!

    Können Sie Quellen für den durchaus sehr hohen Betrag von 6,5 Mio € bieten? Von den Wiener Linien werden 3,5 Mio € kolportiert, von Ihrer BI war bis jetzt von 6 Mio € zu lesen. Woher der Kostenzuwachs?

    Sie schreiben das Magistrat Wien hätte dieses Projekt abgelehnt. Welche Abteilung des Magistrats denn? Und wie kommt das Magistrat überhaupt dazu, solche Projekte abzulehnen? Schließlich ist das Magistrat ja kein politisches Gremium.

    Sie schreiben, dass das dafür ausgegeben Geld Verschwendung wäre. Nun, das finde ich persönlich gar nicht und vermutlich auch tausende Fahrgäste aus dem 8. und 16. Bezirk, die regelmäßig unter der Einstellung der Straßenbahn in der Josefstädterstraße leiden.

    Durch den Bau der Umleitungsstrecke durch die Reichsratsstraße wird nachhaltig eine Lösung für dieses Problem geschaffen, die Straßenbahnlinie 2 kann die Fahrgäste bis zum wichtigen Umsteigeknoten Volkstheater/Dr. Karl-Renner-Ring bringen.

    Nachhaltig, da die einmal verlegten Schienen sicherlich die nächsten 50 Jahre dort liegen bleiben können, in Wien gibt es stellenweise Gleise, die bereite 100 Jahre alt sind. Ein Busersatzverkehr ist auf Dauer kostspieliger.

    Ich wünsche Ihnen so wenig Erfolg wie möglich mit Ihrer Aktion!

    Plepe.

  3. TATSACHEN Herr Plepe ! die Sie gerne verschweigen !

    Der Bürger will nicht diesen Gleisbau an der Reichsratstrasse

    Nicht zur Überraschung, aber zum Bedauern der
    Bezirksvorsteherin des 1. Bezirkes, Ursula Stenzel, setzte sich der zuständige Stadtrat wieder einmal über die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger des Rathausviertels hinweg und beharrt auf dem Bau der so genannten Umkehrschleife für die Straßenbahn in der Reichsratsstraße
    und am Schmerlingplatz. „Das ist Arroganz gegenüber Bürgerwünschen und reine Geldverschwendung“, betont Bezirksvorsteherin Stenzel.

    Der 1. Bezirk hat in seinem mehrheitlich verabschiedeten Antrag und einer damit verbundenen Stellungnahme der Bezirksvertretung gegen den Bau dieser Umkehrschleife Stellung bezogen, weil es kostengünstigere
    Alternativlösungen gibt.

    Auch zur Stunde befasst sich die Verkehrskommission des 1. Bezirkes aufgrund des angekündigten Baus der Gleisanlagen neuerlich mit dieser Thematik. Besonders absurd findet Ursula Stenzel die Begründung der SPÖ für diese Umkehrschleife, dass diese „wegen der zahlreichen Behinderungen der Linie 2 auf dem Ring durch die gerade in den letzten Wochen verstärkt stattgefundenen Demonstrationen notwendig geworden sei“. Stenzel dazu: „Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Demonstrationen sogar von der SPÖ gewollt waren, um einen Vorwand für die sündteure Verlegung von Straßenbahnschienen in einem bisher intakten Ringstraßen-Ensemble zu haben.“

    Bürgerinitiative
    STOPP Gleisbau Reichsratstrasse

    Demo am 14.10.09 um 17.45 an der
    Reichsratstrasse 5 dann gehts zum Rathaus !

  4. TATSACHE ist, dass der Bau des Gleises NICHT 6,5 Mio € kostet.

    TATSACHE ist, dass die Zahl der Gegner sehr überschaubar ist wohingegen von einem Bau sämtliche Anlieger der Josefstädterstraße profitieren.

    TATSACHE ist, dass bislang keine kostengünstigere _gleichwertige_ Variante vorgeschlagen wurde. Natürlich kann man in weitem Bogen herum fahren, aber dann kann man den Betrieb genauso gut gleich einstellen (das käme überhaupt am billigsten, _preiswert_ – also „den Preis wert“ – ist es aber trotzdem nicht).

    TATSACHE ist, dass eine Straßenbahnstrecke viel eher dem „historischen Ensemble“ einer Straße in der Wiener Innenstadt entspricht als eine Reihe parkender Autos. Ich fordere Fr. Stenzel daher auf für die sofortige Abschaffung aller Parkplätze und ersatzweise Errichtung von Fiakerstandplätzen einzutreten.

    TATSACHE ist, dass es nicht nur Demonstrationen auf der Ringstraße gibt sondern auch zahlreiche andere Veranstaltungen (Marathon, Radrundfahrt, Bundesheerparade, …) die jeweils stunden- bis tagelange Sperren des Rings verursachen. Natürlich könnte man diese anderswo abhalten – _dann_ wäre die Ausweichstrecke tatsächlich unnötig.

  5. BI Stopp Gleisbau Reichsratstrasse

    Tatsachen sind Herr Unsichtbar:

    – Bezirksvertretung des 1. Bezirkes hat den
    Gleisbau Reichsratstrasse abgelehnt, da totale
    fehlinvestition und verschleuderung von Steuergeld.
    Wiener Linien und SPÖ bleiben stur und wollen/
    können diesen Fehler kurz vor den Wahlen nicht
    zugeben.

    – in den Kosten von € 3,5 Mio sind die bereits getätigen Arbeiten Gas, Wasser, Strom ,Telekom Verlegung nicht inkludiert ! Die kosten betragen
    gemäss Angaben von Bahnexperten € 6,0 Mio.

    – fehlinvestition von Steuergeldern ! da diese
    Ausweichstrecke kaum gebraucht werden kann
    da bei Demos am Ring die Reichsratstrasse 1- 9, Stadiongasse ab Reichsratstrasse und auch z.T. Bellaria gesperrt werden !

    Schienenersatzverkehr ist die vernünftige Lösung ! Schnell und flexibel !

    – verunstaltung von Kulturgut und historisches
    Essemble

    Eine Strassenbahn mit 170 metern länge in der
    Reichratstrasse mit der Straßenbahnoberleitung und zusätzlichen Masten wird die optische Beeinträchtigung noch verstärkter als früher gegeben. Die in Wien üblichen Betonplatten
    bei den Gleisen beeinträchtigen das Bild weiter. Hier gibt es in anderen Städten eine viel verträglichere Pflasterung des Schienenbereichs. Die parkenden Autos in der Reichssratstraße und Anfang Stadiongasse stammen mehrheitlich von Palamentariern und Parlamentsangestellten für die eine eigene Parkzone geschaffen wurde und
    die nicht in der Garage unter dem Schmerlingplatz parken wollen.

    Bannmeile

    Bei Demonstrationen während oder außerhalb der Sitzungen im Parlament wird das Parlament rundum inklusive Rückseite also auch die Reichssratstraße bis Stadiongasse mit Stahlgeländern abgeriegelt. Geplante Ausweich-
    strecke kann nicht verwendet werden !

    In Zeiten der Wirtschaftskrise, sehr geehrter Herr
    Unsichtbar, sollten Investitionen in Infrastrukturprojekte aber auch eine Nachhaltigkeit haben und nicht nur einen Einmaleffekt haben und somit nur Geld in den Sand zu setzten wie dieses Gleisbauprojekt Reichsratstrasse !

    Eine übliche Betriebsdauer eines Gleies beträgt 18 Std x 365 Tag =6570Std. Diese 170 meter Gleise an der Reichsratstrasse werden- falls überhaupt möglich – vielleicht 6-12 Tage im Jahr 3-5 Stunden benützt also 18-60 Std. im Jahr. Geht Ihnen ein Licht auf ??? wohl kaum.

    Schienenersatzverkehr

    Die Josefstädtersraße wird täglich von LKWs benützt, somit müsste sie auch von Ersatzbussen benützt werden können. Diese sollten vielleicht bei Entgegenkommen langsamer fahren als die Straßenbahn.

    Veranstaltungen sind rund 1 Jahr vorher bekannt, Demonstrationen müssen vorher mit der Polizei abgesprochen werden. Somit ist eine Planung des Schienenersatzverkehrs durchaus möglich.

    Lösungsansätze für andere Ringlinien

    Wenn die Schleife Akademie/Kärntnerring gesperrt ist z.B wegen Demonstrationen (es gibt derzeit keine Verbindung zur Lothringerstraße) ist die Wiedner Hauptstraße abgeschnitten mit 3 Linien (1, 62 und Badnerbahn).

    Dies zu Lösen ist übrigens Prioität Nr. 1 der Straßenbahnfahrer !

    Wir sind uns sicher von Ihnen weitere Schreiben
    mit dicken Lügen und falschen Behauptungen zu erhalten. Ihr Versuch den Bürger zu verunsichern wird jedoch nicht aufgehen.

    BI Stopp Gleisbau Reichsratstrasse

    Demo am 14. Oktober 2009 um 17.45 an
    der Reichsratstrasse 1- 5

    P. Müller

  6. Schön langsam wird es fad. Ich (und viele andere hier und im Aktion21-Forum) versuchen wenigstens auf ihre Punkte einzugehen, aber egal was man ihnen antwortet, sie _wiederholen_ einfach immer wieder das selbe. Da kann ich auch mit einem Papagei diskutieren…

    Im übrigen steht mein Angebot: Schicken sie mir ihre Kontonummer und ich erstatte ihnen gerne persönlich die anteiligen 2€ ihres Steuergeldes zurück.

Schreibe einen Kommentar